Erhöht Vitamin C das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Diabetikerinnen?
Autoren: Lee DH, Folsom AR, Harnack L, Halliwell B, Jacobs DR Jr
Die Studie wurde an einer Untergruppe der Women's Health Study durchgeführt. Die Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung beurteilt das Studiendesign und die Ergebnisse kritisch, da selbstverständliche Kriterien seriöser Statistik außer Acht gelassen wurden.
Im November 2004 berichtete der "Spiegel" über zwei neue Studien zum Einsatz von Vitamin C bzw. Vitamin E, und zwar unter bedrohlichen Überschriften:
"Forscher warnen vor Vitamin-E-Kapseln"
"Auch Vitamin-C-Pillen steigern Herztod-Gefahr"
Prof. Dr. Klaus Pietrzik, Bonn, hat uns freundlicherweise auf die kritischen Kommentare der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung e.V. aufmerksam gemacht.
Die Vitamin-E-Studie von Miller et al. (John-Hopkins-University) hat den Titel "Meta-Analysis: High-Dosage Vitamin E Supplementation May Increase All-Cause Mortality" und untersucht 19 Studien mit unterschiedlichsten Zielsetzungen.
Resümee der GVF: "Zusammenfassend könnte das Ergebnis dieser Metaanalyse auf der unangemessen statistischen Analyse einer bestimmten Anzahl heterogener Studien beruhen, von denen einige sehr kleine Populationen untersuchten und die nicht zum Ziel hatten, die Auswirkung einer Einnahme von Vitamin E auf die allgemeine Mortalität zu analysieren. Folglich ist jedwedes Ergebnis u.U. lediglich ein Zufallsresultat, zumal drei ebenfalls erst kürzlich durchgeführte Metaanalysen keinen negativen Effekt von Vitamin E auf die Überlebensrate feststellten."
Die Vitamin-C-Studie "Does Supplemental Vitamin C increase Cardiovascular Disease Risk in Women with Diabetes?" eines Forscherteams aus Amerika, Korea und Singapur wurde kürzlich im American Journal of Clinical Nutrition publiziert.
Sie wurde anhand der Daten einer Subgruppe von 1.923 Frauen von 41.836 der Iowa Women's Health Study durchgeführt, wobei die Auswahl dieser Subgruppe nach Angaben der Autoren laut Beurteilung der GVF grundlegende Kriterien seriöser Statistik nicht beachtete. Die GVF stellt fest, dass die Resultate einen geringen Grad an Vertrauenswürdigkeit haben.
Die kompletten Stellungnahmen können Sie auf der Website der Gesellschaft nachlesen: www.vitaminforschung.org.
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