Vitamin E
therapeutische Schlüsselwörter: Hp 2-2 Diabetiker und kardiovaskuläres Risiko
Kardiovaskuläres Risiko von Diabetikern und hochdosiertes Vitamin E (The Effect of Vitamin E Supplementation on Cardiovascular Risk in Diabetic Individuals With Different Haptoglobin Phenotypes)
Autoren: Levy AP, Gerstein HC, Miller-Lotan R, Ratner R, McQueen M, Lonn E, Pogue J (Technion, Haifa, Israel)
Studienmaterial: Serumproben der HOPE-Studie 2000
Dosierung: 400 IE/Tag
Ergebnisse:Bezogen auf alle Proben ergab sich kein wesentlicher Schutzeffekt von Vitamin E vor kardiovaskulären Erkrankungen.
Signifikant allerdings war der Unterschied bei einer Subgruppe von Diabetikern, deren Blut das Blutprotein Haptoglobin 2 allele (Hp 2-2) enthielt. (Das Forscherteam hatte schon früher nachgewiesen, dass Hp 2-2 Diabetiker ein um fast 500% erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Herzerkrankungen haben.)
In dieser Subgruppe der HOPE-Studie zeigte sich, dass die tägliche Supplementierung mit 400 IU Vitamin E das Risiko für Herzinfarkte um 43% senkte, die Mortalitätsrate aus Herzerkrankungen um 55%.
Etwa 40% der Diabetiker haben dieses Hp 2-2 im Blut, die anderen haben Hp 1-1 oder Hp 2-1. Bei ihnen erbrachte die Vitamin-E-Supplementierung keine signifikante Verringerung kardiovaskulärer Risken.
Damit ist Hp 2-2 als Vorhersagefaktor für Herzerkrankungen bei Diabetikern relevant.
Diabetiker haben in der Regel höhere Belastungen durch freie Radikale und einen schlechteren Antioxidantienstatus. Das Antioxidantiendefizit ist bei Hp 2-2 Diabetikern noch höher als bei anderen Diabetikern. Das dürfte nach Levy et al. die Ursache dafür sein, dass die Vitamin-E-Supplementierung bei diesen Personen so effektiv ist.
Folgestudie läuft: Derzeit läuft in Nordisrael eine Langzeitstudie an 2000 Hp 2-2 Diabetikern, um die Ergebnisse dieser Studie zu verifizieren.
Kontaktadresse: Andrew P. Levy MD, PhD, Technion Faculty of Medicine, Haifa, Israel. E-mail: alevy@tx.technion.ac.il
(Diabetes Care 27 (11), 2004)
|