Zusammenhang zwischen Kalzium-Serumspiegel
und tödlichem Verlauf von Prostatakarzinom?(Serum calcium and incident and fatal prostate cancer in the National Health and Nutrition Examination Survey)
Skinner HG, Schwartz GG
Aus den Daten einer prospektiv angelegten Kohortenstudie, des “National Health and Examination Survey” (NHANES) sowie der epidemiologischen NHANES-Follow-up-Studie der Frage nachgegangen, in welchem Verhältnis die Serum-Kalziumspiegel zum Auftreten bzw. tödlichem Verlauf von Prostata-Ca. stehen.
Die herangezogenen Serum-Kalziumwerte wurden durchschnittlich 9,9 Jahre vor der Karzinomdiagnose ermittelt.
Nach der mittleren Höhe der Kalziumwerte wurden drei Gruppen gebildet:
- Kalzium im Serum 9,3 mg/dl
- Kalzium im Serum 9,7 mg/dl und
- Kalzium im Serum 10,2 mg/dl
Männer der Gruppe 1 waren durchschnittlich 45,5 Jahre alt, die der Gruppe 3 52,2 Jahre. In der Gruppe 3 der Anteil an Schwarzen höher (15,4 % gegenüber 11,6% in Gruppe 1). Keine relevanten Unterschiede zwischen den Gruppen bestanden in Bezug auf BMI und Familiengeschichten.
Nach multivariabler Adjustierung der Daten ergab die Analyse, dass Männer mit den höchsten Kalzium-Serumwerten ein signifikant höheres Risiko für Prostata-Ca. mit tödlichem Ausgang (P=0,04) hat gegenüber dem niedrigsten Tertil.
Sollten sich die Ergebnisse dieser retrospektiven Untersuchung bestätigen lassen bzw. ein ursächlicher Zusammenhang nachgewiesen werden, ergäbe sich daraus nach Auffassung der Autoren Schwartz und Skinner eine hochinteressante Perspektive für die Prävention von Prostatakarzinomen mit tödlichem Ausgang durch die Senkung von Parathyroidhormon und Kalzium im Serum
Kontakt: Gary G. Schwartz, Comprehensive Cancer Center of Wake Forest University, Medical Center Boulevard, Winston-Salem, NC 27157. Phone: 336-716-7446; Fax: 336-716-5687. E-mail: gschwart@wfubmc.edu
(Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2008;17:2302-2305)